Schnarchen bei Kindern
Schnarchen ist bei Kindern und Jugendlichen nichts Ungewöhnliches, jedoch nicht immer harmlos.
Mehr als die Hälfte aller Jugendlichen schnarchen gelegentlich, acht Prozent davon jede Nacht. Mit zunehmendem Alter steigt auch die Zahl der Kinder an, die regelmäßig schnarchen. Jungen schnarchen dabei häufiger. Bei vielen Kindern ist Schnarchen eine vorübergehende Erscheinung - bei manchen nicht. Teenagern, die schnarchen, sollte geholfen werden, damit diese Erscheinung sich möglichst nicht dauerhaft manifestiert.
Schnarchen beeinflusst die Leistungsfähigkeit der Jugendlichen.
Teenager brauchen Energie, damit sie konzentriert am Unterricht teilnehmen können. Diese Energie liefert tiefer und vor allem ruhiger Schlaf. Wird der Schlaf dagegen durch Schnarchen beeinträchtigt, wirkt sich das negativ auf die Leistungsfähigkeit aus. Als Folge der verminderten Sauerstoffzufuhr im Gehirn können Verhaltensstörungen und schlechte Noten auftreten: Studien belegen, dass der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit schlechten Schulleistungen in der Gruppe der Schnarcher mit 30,6 Prozent fast doppelt so hoch ist wie in der Kontrollgruppe, die nicht schnarcht. Hier liegt er bei nur 16,3 Prozent. Auch Tagesmüdigkeit, Hypermobilität und Blässe sind bei schnarchenden Teens häufiger anzutreffen, als bei Teenagern.
Oftmals ist den Eltern nicht bekannt, dass wir auch bei kindlichen Schnarchproblemen weiterhelfen können. Immer wieder hören wir, dass bereits der Hals-, Nasen- Ohrenarzt oder der Lungenarzt konsultiert worden ist, sich aber keine Besserung eingestellt hat.
Therapieansätze bei Teens in der Kieferorthopädie,
ähneln denen, wie in der Erwachsenentherapie.
Am häufigsten entsteht das Schnarchen durch eine entwicklungsbedingte Rücklage des Unterkiefers. Diese Rücklage kann bei Jugendlichen aufgrund des vorhandenen Wachstums dauerhaft behoben werden.
Während der Wachstumsphase setzen wir daher für die Behebung dieser Fehlstellung sogenannte Aktivatoren und Bionatoren als Therapiegeräte ein. Mit diesen herausnehmbaren Zahnspangen wird die Lage des Unterkiefers umtrainiert. Daher sprechen wir auch von einem Trainingsgerät im Mund.
Anders als die aktive Zahnspangen oder die festen Zahnspangen wirken diese Geräte auch passiv auf die Zahn- und Kieferstellung ein. Durch die Vorgabe eines Schlussbisses im Gerät selber oder durch ein Abhalten des Wangendruckes auf die Zähne durch Abschirmgitter am Gerät wird das muskuläre Gleichgewicht der Kräfte im Mund beeinflusst. Der Unterkiefer und die Zähne verändern ihre Stellung.
Wird der Aktivator regelmäßig getragen, orientiert sich die Kaumuskulatur bereits in kurzer Zeit derart um, dass der Unterkiefer dauerhaft weiter vorn gehalten wird. Nach ca. 6 Monaten Tragezeit manifestiert sich das auch im entsprechenden Umbau des Kieferknochens.
In den meisten Fällen hört nach einer solchen Behandlung das Schnarchen der Teenager auf oder ist zumindest verringert. Bleibt das Schnarchen jedoch bestehen, erfolgt eine weitere Diagnose und Therapie, die ähnlich der Erwachsenen-Schnarchtherapie erfolgen kann.